
(c) Ravensburger Buchverlag, mit freundlicher Genehmigung des Ravenburger Buchverlages
Rote Tücher und Schleier verhüllen auf dem Cover ein Mädchen fast ganz. Hinter diesem Mädchen, von dem man nur die Umrisse und einen Teil des Gesichtes erkennen kann, befindet sich ein, in graues Licht gefärbter, Wald.
Dieses Bild wirkt auf einen sehr geheimnisvoll, doch durch die rote Verschleierung sticht es einem sofort ins Auge.
Auch der Titel auf dem Cover ist sehr auffallend gestaltet: In silbern glänzenden Buchstaben steht das Wort „Totenbraut“ dort geschrieben.
Das gesamte Cover wirkt auf einen so, als würde es vieles vor einem verbergen und man kann sich denken , dass das Buch voller Spannung, Gruseligem und Geheimnisvollem steckt.
So passt das Cover perfekt zum Buch und bringt den Leser genau in die richtige Stimmung um dieses Buch zu lesen: Gespannt auf die vielen Antworten für viele geheimnisvolle Fragen!
In dem Buch selber gibt es keine Illustrationen, doch vor jedem neuen Sinn- oder Zeitabschnitt, ist ein verschlungenes Zeichen gemalt.
Jasna, ein unschuldiges Mädchen weiß nicht mehr wohin mit den vielen Fragen
Jasna, die 14-jährige Hauptperson des Buches lebt mit ihren sechs Schwestern und mit ihrem Vater, der sehr viel Alkohol trinkt, in einem kleinen Haus nahe einem kleinen Dorf. Wir befinden uns in Serbien im 18. Jahrhundert.
Eines Tages klopft ein fremder Mann an die Tür des Hauses der Alazovics. Die ganze Familie denkt, es wäre der Räuber Lazar Kosac, der sich im Moment in ihrer Gegend rumtreibt, doch es ist ein reisender Pferdezüchter, Jovan Vukovic, der eine Frau für seinen Sohn Danilo sucht. Er besitzt einen Gutshof an der Grenze zum Osmanischen Reich und bezahlt dem alten Vater von Jasna und ihren Schwestern eine gute Summe, wenn er ihm eine von seinen Töchtern überlasse.
Die älteste Tochter hat schon einen Jungen, dem sie versprochen ist und die zweitälteste, Bela, wird von Jasna davor bewahrt, mit dem fremden Mann zu gehen, da sie von Jasna sehr geliebt wird.
So „opfert“ sich dann Jasna und zieht mit dem Pferdezüchter auf dessen Gut.
Doch schon auf dem langen Weg wundert sich Jasna darüber, dass dieser keine Frau für seinen Sohn ausgesucht hat, die aus dessen Gegend kommt.
Auf dem Gut angekommen wird Jasna schnell mit Danilo verheiratet, aber sie merkt bald, dass sie diesen in keiner Weise liebt.
Doch nun häufen sich ihre Fragen:
Ihr Mann spricht nicht mit ihr, und wenn sie ihn nach seiner Mutter fragt, wird er aggressiv und sträubt sich noch mehr gegen die Ehe.
Außerdem ist die Hausgemeinschaft von dem Dorf ausgeschlossen, sodass Jasna, unwissend darüber warum, aus dem Dorf vertrieben wird und auch keinen Zugang zu der Kirche bekommt.
Auch sonst häufen sich die merkwürdigen Vorfälle und im Dorf werden Geschichten über einen Fluch, sowie über einen Vampir erzählt, der auf Jasnas Gut hausen soll.
Die Liebe hilft immer! – Immer?
Jasna lernt einen Holzfäller kennen, der, wie sich später herrausstellt gar keiner ist, und erzählt ihm von ihrer Angst und Verzweiflung. Denn Jasna hat bei einem Gang ins Dorf auch noch feststellen müssen, dass Danilo sie schon lange mit einer Witwe aus dem Dorf betrügt. Der Holzfäller Dusan versucht ihr zu helfen und so kommen sich die beiden immer näher. Schließlich verlieben sie sich ineinander. Doch auch die geheime Liebe zwischen den beiden kann weitere merkwürdige Vorfälle nicht verhindern:
Jasna entdeckt an den Hälsen der Pferde, die auf ihrem Gut sind, blutige Wunden. Außerdem sterben im Dorf plötzlich sehr viele Menschen an unergründlichen Ursachen und gleichzeitig werden immer wieder viele Schafe der Dorfbewohner gerissen. Die Menschen im Dorf bekommen immer mehr Angst, da sie sehr abergläubisch sind und denken, dass Vampire und der Teufel im Dorf ihr Unwesen treiben würden.
Langsam, doch nur Schritt für Schritt, kommt Jasna hinter die dunklen Geheimnisse ihrer Hausgemeinschaft und deren Vergangenheit und wird sich bewusst darüber, mit wem sie die ganze Zeit zu tun hatte…
Fazit: Insgesamt ein echt tolles Buch, das ich ab 12 Jahren empfehlen würde und das, wie ich finde, eher für Mädchen geschrieben ist, da es auch viel von Liebe handelt.
Das Buch wirft so viele Fragen auf, dass man selber anfängt an manchen zu rätseln. Doch lange bleiben diese, fast bis zum Schluss, ungeklärt. Es passieren auch so viele unerwartete Dinge, dass man nie weiß, was als nächstes passieren wird.
Nina Blazon hat es in ihrem Buch erreicht, sehr viel Spannung an bestimmten Stellen zu erzeugen, sodass man richtig mit den einzelnen Personen des Buches mitfiebert und ihnen in schwierigen Situationen eigentlich gerne geholfen oder beigestanden hätte.
Außerdem hat mir das Buch einen sehr tiefen Einblick in eine Welt gegeben, über die ich bis jetzt noch nicht viel wusste: Eine Welt, in der der Aberglaube eine sehr große Rolle spielt und die Angst der Menschen vor Geschehnissen oder bestimmten Personen wie z.B. dem Teufel sehr groß ist.
Ich finde das Buch sehr empfehlenswert, vor allem für Personen, die Vampirgeschichten gerne mögen, aber auch einmal in diesem Thema Abwechslung brauchen. Doch auch für alle anderen, die gerne historische Romane mit viel Spannung mögen, ist das Buch absolut perfekt!
Informationen zum Autor:
Nina Blazon wurde 1969 in Koper (Slowenien) geboren.
Sie studierte in Würzburg und in Ljubljana Germanistik und slawische Sprachen. Danach arbeitete sie an verschiedenen Universitäten und bei verschiedenen Zeitungen.
Heute ist sie freie Journalistin, Autorin und Texterin und lebt mit ihrem Mann in Stuttgart.
Ihre Bücher wurden schon mehrfach ausgezeichnet.
Rezensentin: Charlotte V., 13 Jahre, Klasse 8mn
Nina Blazon
Umschlaggestaltung von: Eva Bender
„Totenbraut“
Empfohlen ab 13 – 15 Jahre
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Erscheinungsjahr: 2009
429 Seiten, EUR 16,95
ISBN 978-3-473-35304-0
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Rote Tücher und Schleier verhüllen auf dem Cover ein Mädchen fast ganz. Hinter diesem Mädchen, von dem man nur die Umrisse und einen Teil des Gesichtes erkennen kann, befindet sich ein, in graues Licht gefärbter, Wald. Dieses Bild wirkt auf einen sehr geheimnisvoll, doch durch die rote Verschleierung sticht es einem sofort ins Auge. Auch […]